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Es ist 5 vor 12 - Kölner Kindertagespflegen vor dem Aus

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Demonstration am Dienstag, 29. August, 13:30 bis 16:30 Uhr, Theo-Burauen-Platz (Altstadt, vor dem Spanischen Bau, Rathaus der Stadt Köln) 

Viele Tageseltern kämpfen um ihre Existenz. Denn zu einer Vergütung aus dem Jahr 2013 lassen sich die Kosten von heute häufig nicht mehr decken. So kann es nicht weitergehen und daher rufen wir miteinander und mit Eltern unserer Tageskinder zur Demo auf. Unsere Ziele:

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  • Erhöhung der Geldleistung auf 6,50 Euro (häusliche KTP) bzw. auf 7,80 Euro in gewerblich angemieteten Räumen.

  • Anpassung und Dynamisierung der Sachkosten an die neue Betriebskostenpauschale von 400 Euro rückwirkend zu Januar 2023, also auf 2,30 Euro pro Kind und Stunde.

  • Erhöhung und Dynamisierung des seit 2015 nicht mehr angepassten Miet-Zuschusses auf 1,30 Euro pro Kind/Stunde.

  • Eine realisierbare und verlässliche Vertretungslösung im Krankheitsfall und Insolvenzschutz bei Langzeiterkrankung.

  • Wertschätzung unserer Tätigkeit und Profession als Herz und Rückgrat der U3-Betreuung in Köln, der „kinderfreundlichen Kommune“. Dazu gehört zum Beispiel endlich auch rechtsverbindliche Transparenz bei der Frage, ob die Ablehnung eines Kita-Platzes von Eltern eines Tagespflege-betreuten Kindes wirklich zum Verlust des Anspruchs auf einen Ü3-Kita-Platz führt oder nicht. Denn viele Eltern sind total verunsichert, wenn sie via Little Bird einen Kita-Platz angeboten bekommen, ihr Kind aber eigentlich noch ein Jahr in der Kindertagespflege betreuen lassen möchten.

Für den Erhalt des Erfolgsmodells Kindertagespflege

Mehr als 3.300 Kinder im Alter zwischen zwölf Monaten und drei Jahren werden in Köln von Tagesmüttern und Tagesvätern betreut. Doch die explodierenden Energie-Preise und der allgemeine Inflationsdruck bedrohen viele selbstständig tätige Kölner Tageseltern in ihrer Existenz. Das Erfolgsmodell der Kölner Kindertagespflege ist in akuter Gefahr und Tagespflegeeinrichtungen von Schließung oder Aufgabe bedroht.

Neues Jahr, alte Sorgen: 
Kölner Kindertagespflege befindet sich auch 2023 durch Inflation und Energiekrise in akuter Notlage - Stadt Köln sitzt Situation aus

Im Herbst 2022 hat sich eine Reihe von Kindertagespflegepersonen im Kölner Stadtteil Riehl zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Hintergrund sind die Rekordinflation und die explodierenden Preise für #Gas und #Strom. Der IG Riehler Tageseltern haben sich in den vergangenen Monaten Dutzende #Tagesmütter und #Tagesväter aus vielen weiteren Kölner Veedeln angeschlossen. Wir haben uns daher entschlossen, künftig als IG Kölner Tageseltern zu firmieren und freuen uns über den Support und die Solidarität von inzwischen mehr als 150 Kindertagespflegepersonen. Uns alle eint die Liebe zu unserem Beruf und die Sorge um die Existenz vieler Tagespflegeeinrichtungen.


Uns haben viele Schilderungen von horrenden Ausgabensteigerungen bei den Abschlägen für #Gas erreicht. Teilweise ist von einer Verdreifachung der monatlichen Abschläge die Rede, das geht vielfach in die Hunderte Euro im Monat. Tageseltern, die zu Hause betreuen, müssen alle Kostensteigerungen allein schultern. Und für Tagespflegende in angemieteten Räumen kommt es gleich doppelt schlimm, wenn zusätzlich zu den betrieblichen Ausgaben für Heizung und Strom auch noch die Abschläge für die eigenen vier Wände steigen. Außerdem schlägt die Inflation insgesamt immer stärker ins Kontor.

 

Zwar hat die Koalition in Berlin einen Teil der galoppierenden Energie-Kosten abgefedert und bei 40 Cent für Strom und 14 Cent für Gas gedeckelt. Aber diese Preise sind weiterhin monströs. Und so werden die diskutierten Hilfen aus Berlin nicht ausreichen, da die Schieflache in der Finanzierung der Kindertagespflege bereits seit vielen Jahren besteht. Die Stadt Köln darf den Kopf nicht weiter in den Sand stecken und die Kindertagespflege nicht im Regen stehen lassen und so das Aus vieler Tagespflegen riskieren.

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Die effektive Erhöhung der Geldleistung um 0,07 Euro von 5,20 Euro auf 5,27 Euro (plus 1,3 Prozent) pro Kind/Stunde im Sommer 2022 war vor dem Hintergrund der bereits seit vielen Monaten herrschenden Rekordinflation in Deutschland völlig unzureichend.Im Lebensmittelbereich betrug die Inflation im Februar 2023 verglichen mit dem Februar 2022 mehr als 22 Prozent.

 

Wer eine gute Kindertagespflege für die Domstadt haben möchte, der muss hierfür auch tragfähige Bedingungen schaffen und diese erhalten. Damit 3.300 Kinder und ihre Eltern in den 86 Veedeln unserer Stadt auch künftig ein qualitativ hochwertiges und familiennahes U3-Betreuungsangebot in Anspruch nehmen können.

Was kann ich als Tagesmutter oder Tagesvater für den Erhalt der Kindertagespflege in Köln tun?

1.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf

2.

Schildern Sie uns Ihre Situation

3.

Vernetzen Sie sich in Ihrem Veedel

Frohes neues Jahr?

Alte Sorgen!

Kindertagespflegen vor dem Aus!

Gute Argumente für Eltern

Eine Reform mit Verlierern

 

Früher 5,50 Euro, heute 5,27 Euro: Viele Kindertagespflegepersonen haben vor der Neuregelung der Finanzierung und dem Verbot von direkten Zahlungen der Eltern im Jahr 2013 mehr Geld pro Stunde eingenommen als sie es heute tun. So ist der Sachkostenbetrag von 1,73 Euro pro Stunde und Kind seit 2013 nicht mehr erhöht worden.

Aber die sind ja immer krank?!

 

Da die Tätigkeit der Kindertagespflegeperson als höchst persönliche Leistungserbringung ausgestaltet ist, arbeiten viele unserer Kolleginnen auch dann noch, wenn Menschen in anderen Berufen sich zurecht längst krank abmelden und auskurieren. Kindertagespflegepersonen, die 40 und mehr Stunden an fünf Tagen in der Woche arbeiten, haben zudem kaum Möglichkeiten, vor oder nach der Arbeit noch eine Arztpraxis aufzusuchen.

 

Den Rechtsanspruch auf Vertretung im Krankheitsfall haben Eltern gegenüber der Stadt Köln, nicht gegenüber der jeweiligen Kindertagespflegeperson. Für Großtagespflegen gibt es aktuell praktisch keine Möglichkeit, Ausfallzeiten bei akuten Erkrankungen zu vermeiden. Eigentlich sollte es in Köln inzwischen 9 Vertretungsstützpunkte geben. Doch die Zahl der zwischenzeitlich eröffneten 5 Stützpunkte ist bereits wieder gesunken. Statt einer Flächendeckung ist ein Scheitern des Stützpunktgedankens zu befürchten.

Wie viele Stunden Baby-Sitting bekommen

Sie für 3,54 Euro?

 

Der Betrag, den die Stadt Köln für die höchst persönliche Leistungserbringung einer Kindertagespflegeperson an Ihrem Kind zahlt, also für die Fürsorge, Pflege, Betreuung und Bindung, das Spiel mit Ihrem Kind, das Kuscheln oder Tragen, das Trösten, das gemeinsame Einschlafen zu Mittag, den belebenden Übergang in den Nachmittag, wenn Mama oder Papa kommen, beläuft sich auf 3,54 Euro pro Stunde. Was wohl eine Babysitterin zu einem solchen Stundenentgelt sagen würde?

Etwas Gutes für sich und andere Eltern tun? Schreiben Sie eine Mail an die Stadt

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Sie sind glücklich, dass Ihr Kind einen Kindertagespflegeplatz bekommen hat? Sie möchten, dass die U3-Betreuung auch künftig in Köln funktioniert? Sagen Sie es der Stadt Köln und dem Beigeordneten für Jugend der Stadt Köln. Kopieren Sie zum Beispiel folgendes Schreiben in Ihr Mail-Programm und senden es an:

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An:

jugendamt(at)stadt-koeln.de

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CC: riehler-tageseltern@outlook.de

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Betreff: Erhalt der U3-Kindertagespflege in Köln

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Sehr geehrter Herr Voigtsberger,

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immer häufiger wird in den Kölner Medien von Kindertagesstätten berichtet, die ihre Betreuungszeiten teilweise nicht mehr gewährleisten können oder gar tageweise ganz schließen.

Als Eltern eines Kindes im U3-Alter sind wir froh, dass unser Kind bei einer Kindertagespflege in Betreuung ist. Wir haben inzwischen jedoch große Sorge, dass auch diese für uns aktuell so wichtige Betreuungsform akut in Gefahr ist, denn auch Kölns Tagesmütter leiden unter Inflation und Kostendruck und seit Jahren nicht mehr angehobenen Geldleistungen.

Als Eltern möchten wir Sie daher dringend bitten, sich umgehend für eine Bezahlung von Tagesmüttern einzusetzen, die es unserem Kind ermöglicht, auch künftig dort betreut zu werden. Wenn immer mehr Kindertagespflegende aufgeben, weil sie seit teils zehn Jahren zu gleichbleibenden Stundensätzen tätig sein müssen, dann wird sich für uns Eltern die Infrastruktur für Familien weiter verschlechtern. Bitte nehmen Sie unsere Sorgen ernst und nehmen Ihre Verantwortung dafür wahr, dass die Kindertagespflege in Köln und wir als Familie eine stabile Zukunft haben. Und sich Köln zurecht eine kinderfreundliche Kommune nennen darf.

 

Herzliche Grüße

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Aktuell

Stadt Köln muss Sachkosten umgehend und rückwirkend zu Januar 2023 an neue Betriebskostenpauschale angleichen

Köln, 6.4.2023. Das Bundesfinanzministerium hat die Betriebskostenpauschale (BKP) für Tageseltern für das Jahr 2023 auf 400 Euro pro Kind und Monat erhöht (bei 40 Wochenstunden).Das entspricht einem Sachkostenbetrag von 2,30 Euro pro Kind und Stunde. Die 2009 eingeführte BKP ist Grundlage für den Sachkostenbetrag, den die Stadt pro Kind und Stunde an Tageseltern auszahlt. In einer Antwort auf eine Anfrage der Fraktion Volt erklärte die Stadt kürzlich nämlich:

 

"Die Höhe des zu erstattenden Sachaufwandes wurde 2013 analog zum steuerrechtlich anerkannten Freibetrag zum pauschalen Betriebskostenabzug in einer Höhe von 300 Euro pro Kind je Monat festgelegt. Eine Erhöhung ist seitdem nicht erfolgt." Quelle: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=927305&type=do

 

Seit 2013 liegt dieser Betrag bei 1,73 Euro pro Kind und Stunde.

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Die Stadt Köln muss die neue BKP von 400 Euro nun umgehend zum Anlass nehmen, den Sachkostenbetrag rückwirkend zu Januar 2023 auf 2,30 Euro pro Kind und Stunde zu erhöhen.

Zahl des Quartals: 842

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Köln, 3.4.2023. In der viertgrößten Stadt Deutschlands sind derzeit laut aktueller Quartalsstatistik der Kontaktstelle Kindertagespflege Köln (KK Köln) 842 Kindertagespflegepersonen (KTPP) tätig, weitere 63 sind als Vertretungstagespflegepersonen aktiv. Von den 842 Kolleg:innen sind 312 Kolleg:innen in Großtagespflege aktiv, weitere 113 allein in angemieteten Räumen. Diese Zahlen ergeben sich aus der Zahl von 156 Großtagespflegen, die die Kontaktstelle in der Statistik aktuell führt. Inwiefern die allein tätigen Tagespflegepersonen in angemieteten Räumen dies aus freien Stücken oder notgedrungen so handhaben, geht aus der Mitteilung der KK Köln nicht hervor. 352 KTPP sind in häuslicher Kindertagespflege aktiv.

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Die durchschnittliche wöchentliche Betreuungszeit gibt die Kontaktstelle mit 40,1 Stunden an. In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 haben 18 Kolleg:innen die Tätigkeit als KTPP neu oder wieder aufgenommen. Wie viele Kolleg:innen ausgeschieden sind, hat die Kontaktstelle nicht mitgeteilt.

Tageseltern setzen mit Demo ein starkes Zeichen auf dem Alter Markt vor dem Rathaus

Köln 10.11.2022. 50 unserer Kolleginnen und Kollegen waren am 10. November zur Mittagszeit auf den Beinen, um für den Erhalt der Kindertagespflege in Köln zu demonstrieren. Denn Energiepreise, stagnierende Leistungen, Mieterhöhungen und die allgemeine Inflation bedrohen uns und unsere 3.400 Tageskids. Bei bester Novembersonne bekamen wir auf dem Alter Markt Besuch von Presse und Poliik, später waren wir auch Thema in der Sitzung des Rates der Stadt Köln. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mit eigenen Plakaten, Materialien und musikalischer Unterstützung zur Kundgebung gekommen sind. Ob Nippes, Holweide, Riehl, Esch, Mülheim, Ihrefeld, Widdersdorf, Innenstadt Süd, Pesch oder Braunsfeld - wir alle sind Kölner Kindertagespflegende mit Herz und Mut. Nimm auch du Kontakt auf und werde Teil einer starken Interessenvertretung!

Wir in den Medien

Kölnische Rundschau:

Kindertagespflegen fürchten um ihre Existenz

Kölner Stadtanzeiger:

Kölner Kindertagespflege in Not

WDR LOKALZEIT KÖLN vom 10. November 2022, ab Minute 10:24

Fakten und Hintergründe (1)

Fakten und Hintergründe (2)

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